Pranger

Pranger am KirchenplatzPranger

Der Pranger befindet sich heute am Kirchenplatz. Er stammt aus dem Jahre 1756. Aus noch aufgefundenen Bruchstücken wurde er 1975 rekonstruiert und zusammengesetzt. In früherer Zeit befand sich der Pranger im Zentrum des Inneren Marktes (heute Alois Fragner-Platz), umgeben von 6 Steinsäulen, die durch 5 Ketten untereinander verbunden waren. Vor dem Pranger befand sich ein großes Kreuz.

 

Prangerstehen:
Auch das Stehen am Pranger war eine grausame Strafe. Oft stand ein Gefolterter einen ganzen Tag angebunden. Alle Leute, die vorbeigingen, schimpften, spuckten ihn an, verhöhnten und verspotteten ihn und keiner gab dem Durstenden einen Schluck Wasser.

Weitere Bestrafungen: 

Kreuzstehen:
Vergehen waren Unzucht, Laster, Ehebruch, mehrmalige Gotteslästerung. Der Deliquent musste an mehreren Sonntagen vor und nach der Messe einige Stunden für jedermann zum Spott am Kreuze festgebunden stehen und wurde dort beschimpft und bespuckt.

Schandbühne:
Der Deliquent musste je nach Vergehen 1, 2 oder 3 Sonntage hintereinander mit einem Schild um den festgesetzte Zeit vor und nach der Kirchzeit auf einer Bühne stehen und wurde gezüchtigt und danach für des Bezirkes verwiesen. Griff ihn jedoch der Landesgerichtsdiener vor der festgelegten Zeit in seiner Heimat auf, konnte er mit ihm machen, was er wollten.

Fidel:
Die Fidel war eine gefürchtete Strafe für Weiber, die „böse Reden ausgossen“ gegen Marktrichter, Ratsherrn usw. Sie wurden mit Kopf und Händen in die Fidel eingespannt, vom Marktdiener mehrere Stunden durch den Markt geführt und mussten so Schmerzen, Schande und Spott leiden. 

Über kleinere Vergehen innerhalb des Marktgebietes urteilte der Marktrat, an dessen Spitze der Marktrichter stand, die sich die „Niedere Gerichtsbarkeit“ nannte.

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